Das Video:

Kurze Erklärung:

Sind wir ver­gess­lich, ober­fläch­lich und hören manch­mal nur mit einem Ohr hin? Absolut. Ließe man 5 Verkäufer zu einem Kunden fah­ren, kämen sie mit 5 ver­schie­de­nen Versionen wie­der zurück – und das bei ein und dem­sel­ben Ansprechpartner. Grundsätzlich hören wir selek­tiv. Doch was steckt dahinter?

Die Menschen sind alle gleich, zumin­dest in ihren Unzulänglichkeiten. Eine der zahl­rei­chen Macken des Homo sapi­ens trägt im Deutschen den sper­ri­gen Namen “Unaufmerksamkeitsblindheit”. Hinter dem Wortungetüm ver­birgt sich der Umstand, dass man häu­fig selbst auf­dring­lichs­te Dinge über­sieht, wenn die Aufmerksamkeit nur auf etwas ande­res gerich­tet ist.

Ein zot­te­li­ger Affe, der sich unter ein paar Basketballspieler gemischt hat, ist das berühm­tes­te Beispiel dafür, wie leicht das Offensichtliche über­se­hen wird. Diese Form der Blindheit befällt auch Menschen, die ansons­ten über beein­dru­cken­de geis­ti­ge Fähigkeiten ver­fü­gen. Für die Gorilla-Studie hat­ten die Psychologen Christopher Chabris und Daniel Simons ihren Probanden die Aufgabe gestellt, sechs Basketballspieler zu beob­ach­ten. Drei tru­gen wei­ße, drei schwar­ze T‑Shirts und war­fen sich jeweils gegen­sei­tig einen Ball zu. Die Aufgabe lau­te­te, die Pässe der weiß geklei­de­ten Spieler zu zäh­len. Und irgend­wann latsch­te dann ein Schauspieler im Gorillakostüm durch das Bild. Völlig offen­sicht­lich, doch die meis­ten Probanden bemerk­ten das nicht.

Beim unsicht­ba­ren Gorilla han­delt es sich um das pla­ka­tivs­te Beispiel für das Phänomen Unaufmerksamkeitsblindheit. Geprägt wur­de der Begriff in den 1990er-Jahren von Arien Mack und Irvin Rock. Die bei­den ame­ri­ka­ni­schen Psychologen lie­ßen ihre Probanden damals die Länge von Linien ver­glei­chen, die jeweils nur weni­ge Augenblicke auf einem Bildschirm ein­ge­blen­det wur­den. Viele waren von die­ser Aufgabe so absor­biert, dass sie das Quadrat über­sa­hen, das gele­gent­lich auf dem Bildschirm auf­tauch­te. In vie­len Studien haben Wissenschaftler seit­her das Phänomen in ver­gleich­ba­ren Laborversuchen oder Freiland-Experimenten beobachtet.

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