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Kurze Erklärung:
Präsentationen bestimmen einen großen Teil der Kommunikation mit dem Kunden. Wann immer es um Produkte, Lösungen, Angebote oder Vorschläge geht, kommen vorbereitete Charts, Folien oder Broschüren zum Einsatz. Ob auf dem Laptop, in gedruckter Form, auf einem Pad oder Flipchart, an der Wandtafel oder auf einem leeren Blatt Papier — die Palette der Medien und Materialien ist nahezu unerschöpflich.
Nicht zu vergessen natürlich die Produkte selbst. Da werden Musterkoffer mitgenommen, in Democenter und auf Hausmessen eingeladen, da wird simuliert, gezeigt und bewiesen, was an anderer Stelle noch als Behauptung frei im Raum stand.
Alles klar, denken Sie vielleicht. Mitnichten. Viel eher: Nichts ist klar. Warum sind so viele Zuhörer (gerne auch Kunden) irgendwie genervt? Warum kommt so wenig von der Botschaft an? Was passt da nicht zusammen?
Vor Jahren habe ich einen Account Manager bei einem Kundenbesuch begleitet. Wir waren zeitlich begrenzt und hätten die knappe Zeit eigentlich nutzen sollen, um zumindest ein Produkt etwas ausführlicher zu präsentieren. Stattdessen zeigte er drei verschiedene Produkte … Ich fragte ihn, was er damit bezwecke, alle drei zu präsentieren? Nun, sagte er, das ist Vorschrift. Wir müssen immer drei Produkte präsentieren. Ja, dann…
Ich erlebe es sehr oft, dass Kundenbetreuer blind den Vorgaben des Unternehmens folgen, auch wenn sie ganz anderer Meinung sind. Da werden Präsentationen mit Back-up-Folien aufgebläht, zusätzliche Charts für den eigenen Chef produziert und ein immenser Aufwand betrieben, um jede noch so detaillierte Frage mit Text, Grafiken und Zahlenkolonnen zu beantworten…
Das Ganze gipfelt schließlich darin, jeden Quadratzentimeter einer Seite vollzudrucken, mit irgendwelchen Grafiken vollzukleistern und bunte Bildchen zu zeigen, damit das Auge nur ja nicht an Unterbeschäftigung leidet. Je mehr, desto besser! Das Ergebnis ist ein ständiger Begleiter von Präsentationen. Zu viel von allem — zu viele Folien, zu viele Bilder, zu viele Worte.